Betriebsanleitung Hydraulik-Schlauchleitungen

9.2 Ausbaukriterien Um einen sicheren Ausbau von Hydraulik-Schlauchleitungen zu gewährleisten, muss sichergestellt sein, dass • vor Beginn der Arbeiten die Druckenergie im System abgebaut ist. • die Hydraulikpumpe abgeschaltet und gegen Wiedereinschalten gesichert ist. • die richtige Verbindung gewählt wurde. • ein vorhandener Druckspeicher von der Steuerung getrennt und die Anlage spannungsfrei geschaltet wurde. • hochgehaltene Lasten einschließlich Maschinenteile abgesenkt, abgesichert oder sicher abgestützt sind. • die Ventile durch mehrfaches Betätigen nicht mehr unter Druck stehen. • vor dem Öffnen der erfolgreiche Abbau des Druckes der betroffenen Schlauchleitung nochmals überprüft wird. • die Verschraubung sich ohne Druck lösen lässt. 9.3 Schadensprävention • Schlauchleitungen dürfen nicht aus Schläuchen und Armaturen hergestellt werden, die vorher bereits als Teil einer Schlauchleitung benutzt wurden. • Schlauchleitungen müssen die Anforderungen erfüllen, welche in den zutreffenden nationalen, europäischen und/oder internationalen Vorschriften und Normen spezifiziert sind. • Separate Anweisungen der Schlauchhersteller für die Lagerdauer von Schlauchleitungen sind zu beachten. • Die Empfehlungen der Verwendungsdauer von Schlauchleitungen sollten berücksichtigt werden. • Wenn ein Schaden an einer Schlauchleitung eine Gefährdung durch Peitschen hervorruft, muss diese zurückgehalten (z. B. durch eine Schlauchfangsicherung) oder abgeschirmt werden. • Wenn bei einer Schlauchleitung Gefährdungen durch unkontrollierten Austritt von Öl (Pinhole oder Schlauchplatzer) auftreten können, ist sie mit geeigneten Maßnahmen (Bleche, Berstschutzschläuche) auszurüsten. • Ein defekter Schlauch bzw. eine defekte Schlauchleitung müssen unverzüglich ausgetauscht werden. • Nach erfolgtem Einbau der neuen Hydraulik-Schlauchleitung muss das hydraulische System nach Angaben des Herstellers befüllt und entlüftet werden. Bei unvollständiger Entlüftung des Systems kann es zu unvorhergesehenen plötzlichen Bewegungen kommen, die den Instandhalter gefährden könnten. • Nach erfolgter Entlüftung der hydraulischen Anlage sind alle hydraulischen Funktionen nach Herstellervorgaben zu testen. • Die eingesetzten Sicherungsmittel für hochgehaltene Lasten dürfen erst wieder entfernt werden, wenn die Last sicher hydraulisch gehalten wird. 10. UMGANG MIT HYDRAULIKÖL Hydraulikflüssigkeiten sind Bestandteil der hydraulischen Ausrüstung einer betriebsfertigen Maschine und dürfen nicht zu einer Gefährdung der Sicherheit und Gesundheit von Mensch und Umwelt führen. Um eine einwandfreie und sichere Funktion der An- lage und der eingesetzten Schlauchleitungen zu gewährleisten, ist unbedingt darauf zu achten, dass die verwendeten Flüssig- keiten mit den spezifischen Vorgaben und Empfehlungen der Anlagen-/Bauteilehersteller übereinstimmen (siehe Betriebsan- leitung). Außerdem ist die Einhaltung der von den Maschinenherstellern geforderten Reinheitsklasse der Druckflüssigkeiten zu gewährleisten. Eingesetzte Medien, die nicht den spezifizierten Anforderungen entsprechen oder unerlaubte Verschmutzungen aufweisen, schädigen das ganze Hydrauliksystem und verkürzen die Verwendungsdauer der eingesetzten Schlauchleitungen (siehe auch DIN EN ISO 4413). 10.1 Brand- /Explosionsgefahr Hydrauliköle sind brennbar. Dämpfe, die bei sehr starker Erwärmung frei werden, und Sprühnebel, der bei sehr hohem Druck entstehen kann, können mit Luft explosionsfähige Gemische bilden. Es besteht auch Entzündungsgefahr bei ölgetränkter Kleidung. Folgende Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln sind daher zu beachten: • von Zündquellen fernhalten • nicht rauchen • Behälter geschlossen halten und vor Erwärmung schützen • getränkte Putzlappen in nicht brennbaren, geschlossenen Behältern aufbewahren • Putzlappen regelmäßig erneuern • Es ist sicherzustellen, dass Entstehungsbrände unverzüglich mit geeignetem Feuerlöschmittel gelöscht werden können. 10.2 Umweltverträglichkeit Herkömmliche Hydrauliköle sind wassergefährdend und schaden der Umwelt. Verunreinigungen des Grundwassers werden häu- fig durch Mineralöle ausgelöst, die z. B. aus undichten Tanks oder Hydrauliksystemen auslaufen und in die tieferen Erdschichten sickern. Die darin enthaltenen aromatischen Kohlenwasserstoffe können nicht nur toxisch, sondern auch krebserregend wirken und gefährden somit die Trinkwasserqualität. www.haberkorn.com | shop.haberkorn.com 6

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