Probleme und Lösungen

Schutz vor Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Arbeitswelt

· 4 Min Lesezeit

Von arbeitsbedingten Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) spricht man, wenn Gelenke, Sehnen und Bänder, Nerven oder auch der ganze Bewegungsapparat durch die Arbeit in Mitleidenschaft gezogen sind.

MSE treten vor allem im Bereich des Rückens, des Nackens, der Schultern und der oberen sowie unteren Gliedmaßen auf und können von leichten Schmerzen bis hin zu schweren Erkrankungen reichen, die mitunter chronisch werden können.

Durch verschiedene Maßnahmen, bei denen auch moderne Arbeitsschutz-Lösungen helfen können, kann eine Prävention von MSE-Erkrankungen gelingen.

Wir haben einige Beispiele für Sie zusammengestellt!

Was sind und wie entstehen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems?

Muskel-Skelett-Erkrankungen sind in Europa das häufigste durch Arbeit auftretende Gesundheitsproblem und betreffen Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In Österreich sind laut Fehlzeitenreport rund ein Fünftel aller Krankenstandstage auf MSE zurückzuführen.

Zu den Risikofaktoren zählen Heben oder Bewegen von schweren Lasten, langes Sitzen, schnell getaktete Arbeitsabläufe oder auch sich häufig wiederholende Hand- oder Armbewegungen. Genauso können psychosoziale Einwirkungen durch das Arbeitsumfeldes wie Stress, schlecht ausgestattete Arbeitsplätze und lange Arbeitszeiten Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen bzw. verschlimmern. Somit können MSE in unterschiedlichsten Berufen auftreten.

Individuelle Risikofaktoren können zudem ungesunde Lebensweise und Krankheitsvorgeschichten sein.

Zu den häufigsten Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems gehören Rücken- und Nackenschmerzen, Gelenkerkrankungen, Muskelverletzungen und Knochenerkrankungen.

Die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) hat für 2021–2022 einen Präventionsschwerpunkt zu Muskel-Skelett-Erkrankungen gesetzt. Hier finden sich auch eine Liste und typische Symptome von Muskel-Skelett-Erkrankungen.

 

Wie kann Erkrankungen durch repetitive Hand- oder Armbewegungen vorgebeugt werden?

Bei repetitiver manueller Arbeit werden vor allem Hände, Arme und Schultern belastet. Hier sind die sich ständig wiederholenden Hand- oder Armbewegungen oder auch Arbeiten, bei denen die Gelenke extrem beansprucht werden – wie Arbeiten mit Schleifmitteln –, besonders belastend. Als Folge können Beschwerden und Erkrankungen wie Sehnenscheidenentzündungen oder das Karpaltunnelsyndrom auftreten.

Im Arbeitsschutz können moderne Handschuh- und Grifftechnologien, aber auch stützende Produkte Abhilfe schaffen.

Schutzhandschuhe mit einer speziellen porösen, konturierten Beschichtung minimieren den Kraftaufwand für das Greifen von öligen oder nassen Werkzeugen bzw. Gegenständen. Hände und Arme ermüden weniger schnell, zudem erhöhen sich Fingerbeweglichkeit, Sicherheit und Produktivität des Handschuhträgers.

Spezielle Polsterungen an Innen- und Außenhand gegen Stöße und Vibrationen in Kombination mit Griffsicherheit für trockene und feuchte Bereiche wirken unterstützend auf Gelenke und Muskeln.

Auch neueste Strick-Technologien sorgen für weniger Hand-Ermüdung und noch bessere, angenehmere Passform.

Durchdachte Schutzhandschuhe mit Klettverschluss sind rasch und einfach zu schließen und geben optimalen Halt.

 

Dämpfung als Unterstützung bei langem Stehen

Langes Stehen belastet Muskeln, Gelenke und Wirbelsäule und ermüdet die Muskulatur. Wenn die Muskulatur dann nachlässt, müssen Gelenke, Bänder und Bandscheiben die Belastung übernehmen, sind dafür jedoch gar nicht konstruiert. So können (auch chronische) Schmerzen entstehen.

Von Sicherheitsschuh-Produzenten wird permanent an speziellen Dämpfungssystemen gearbeitet, die den Fuß und den gesamten Bewegungsapparat bei langwierigen Tätigkeiten im Stehen, Gehen oder Knien schützen sollen.

Ein Beispiel dafür ist das Nutzen von expandiertem thermoplastischem Polyurethan (E-TPU) in der Laufsohle, das eine Dämpfung und Federung auf höchstem Niveau ermöglicht. Unzählige sehr kleine Schaumstoffpartikel, die im Inneren geschlossene Luftzellen enthalten, werden beim Auftreten zusammengepresst und dämpfen so den Aufprall des Fußes besonders gut. Sobald der Druck nachlässt, federt die Sohle blitzschnell wieder in die ursprüngliche Form zurück. Dieser Rückfederungs-Effekt ist durch die spezielle Technik besonders hoch, die Energie wird größtenteils wieder an den Träger zurückgegeben. Auch bei mehrstündigem Tragen ermüden die Füße nicht vorzeitig.

 

Aktiver Gehörschutz für laute Arbeitsumgebungen

Zu den Faktoren für große körperliche Anspannung und sowohl psychische als auch physische Belastung zählen auch hohe Lärmpegel. Bereits niedrige Lärmpegel beeinträchtigen Schlaf und Konzentration und verursachen Stress für Körper und Geist.

Oft machen sich Gehörschäden erst nach Jahren bemerkbar. Sie können aber genauso sehr schnell und schmerzlos entstehen. Wenn das Gehör erst einmal geschädigt ist, wird dadurch das tägliche Leben massiv beeinträchtigt. Zudem sind Gehörschäden nicht heilbar; auch Hörgeräte können nur bedingt Abhilfe leisten. Daher sind ein hochwertiger und konsequent getragener Gehörschutz und dessen korrekte Anwendung immens wichtig. Mehr Infos zum unterschätzten Problem Lärm finden Sie in unserem Netzwerk Arbeitssicherheit!

Wichtig ist hier, den Lärmpegel zu messen und daraus den richtigen Gehörschutz zu ermitteln, der für die Trägerin bzw. den Träger auch angenehm zu tragen ist. Dazu gibt es auf dem Markt eine Reihe an Auswahlmöglichkeiten – von Gehörschutzstöpseln bis hin zu Kapselgehörschutz. Moderne Lösungen beinhalten auch Funk und/oder Radio.

Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinreichend vor Muskel-Skelett-Erkrankungen zu schützen, ist es wichtig, die Risikofaktoren zu kennen. Hilfe kann durch vielerlei Arbeitsschutz-Lösungen kommen. Ein Fachhändler kann dazu dezidiert Auskunft geben.

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Über die Autorin

Hilde Boss
Sortimentskommunikation Arbeitsschutz
Hilde Boss ist zuständig für die Sortimentskommunikation im Bereich Arbeitsschutz bei Haberkorn. Sie ist die erste Ansprechpartnerin für Kommunikationsmaßnahmen und bereitet relevanten Content zu Fachthemen für geeignete Kommunikationskanäle auf.