Probleme und Lösungen

Gehörschutz gegen das unterschätzte Problem Lärm

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Weltweit sind laut aktuellen Berechnungen über 450 Millionen Menschen von Gehörverlust betroffen. Bis 2050 werden es 900 Millionen sein, sollten nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden – Zahlen, die erschrecken. Schwerhörigkeit ist eine Erkrankung, die psychisch stark belasten kann; die Betroffenen leiden oft unter sozialer Isolation.

Eine Hauptursache für Schädigungen des Gehörs ist im Beruf zu finden; Lärm stellt damit eine der gravierendsten Gefahren am Arbeitsplatz dar, zumal Gehörschäden meist irreversibel sind. Lesen Sie mehr darüber!

Wichtig zu wissen

Um lärmbedingte Hörschädigungen zu vermeiden, ist im ersten Schritt die Lärmbelastung am Arbeitsplatz zu ermitteln und auf das niedrigstmögliche Niveau zu senken. Dabei sind im ersten Schritt technische und organisatorische Lösungen gefragt. Erst wenn das erledigt ist, kommt persönliche Schutzausrüstung zum Tragen.

Hier gilt es, dem Dämmwert, auch SNR-Wert (Single Number Rating) besondere Beachtung zu schenken. Dieser Wert legt die durchschnittliche Schutzwirkung von Lärm für den für das menschliche Gehör relevanten Frequenzbereich fest. Ein Gehörschutz mit einem SNR-Wert von 35 dB zum Beispiel dämmt eine Lärmbelastung von 100 dB auf 65 dB herunter. Mittels Gehörschutz soll die Lärmbelastung auf ein unschädliches Niveau reduziert werden, aber Gefahrensignale wie bspw. Sirenen müssen noch gehört werden können.

Gehörschutz, den Anwender tragen möchten

Bereits bei niedrigen Lärmpegeln können gesundheitliche Probleme auftreten, die sich in einer Beeinträchtigung des Schlafes und der Konzentration, in Schwerhörigkeit, Tinnitus und sozialer Isolation äußern können. Mit modernen Gehörschutz-Lösungen für unterschiedliche Arbeitssituationen können Krankheiten und Schädigungen des Hörvermögens jedoch vermieden werden.

Eine Gehörschädigung bei der Arbeit wird grundsätzlich aus drei Gründen riskiert:

  • Der Träger hat nicht den richtigen Gehörschutz.
  • Der Träger trägt den Gehörschutz nicht korrekt.
  • Der Träger setzt den Gehörschutz nicht ausreichend ein.

Parallel erfolgt eine Beeinflussung durch zwei kritische Aspekte: physische Faktoren wie schlechter Komfort, nicht zusammenpassende PSA etc. und Verhaltensfaktoren wie ein Gefühl der Isolation, schlechte Kommunikation etc.

Die Frage, was denn nun der beste Gehörschutz ist, kann also nur individuell beantwortet werden.

Dazu empfiehlt es sich, als Arbeitgeber seinen Mitarbeitern, angepasst an die Lärmbelastung am Arbeitsplatz, verschiedene Arten an Gehörschutzstöpseln und Kapselgehörschutz zum Ausprobieren anzubieten. Denn: Jedes Ohr ist so individuell wie ein Fingerabdruck; was für den einen angenehm ist, findet der nächste unangenehm und belastend.

Innovative Lösungen

Inzwischen gibt es eine Reihe innovativer Gehörschutz-Lösungen am Markt, die es den Trägern so angenehm wie möglich machen sollen. Beispielsweise gibt es Gehörschutz mit integriertem Radio oder sogenannten aktiven Gehörschutz, der nur bei lauten Umgebungsgeräuschen abdämpft. Auch Gehörschutzstöpsel zum direkten Umschalten – je nachdem, ob sich der Träger in einer lauten oder in einer weniger lärmbelasteten Umgebung befindet – lassen sich finden.

 

Fazit

Hörschädigungen beeinträchtigen die Lebensqualität massiv. Meist wird dies erst sichtbar, wenn es bereits zu spät ist.

Als Arbeitgeber können Sie Gehörschutz komfortabel machen, indem Sie Ihren Mitarbeitern eine größere Auswahl an Gehörschutz zur Erfüllung individueller Bedürfnisse anbieten. Auch ein Fachhändler kann hier wertvolle Unterstützung und Beratung leisten.


Über die Autorin

Hilde Boss
Sortimentskommunikation Arbeitsschutz
Hilde Boss ist zuständig für die Sortimentskommunikation im Bereich Arbeitsschutz bei Haberkorn. Sie ist die erste Ansprechpartnerin für Kommunikationsmaßnahmen und bereitet relevanten Content zu Fachthemen für geeignete Kommunikationskanäle auf.