Schraubensicherungen und Gewindesicherungen

So hält Ihre Verbindung
Wenn zwei oder mehrere Bauteile durch eine Schraubverbindung miteinander verbunden werden, können im Einsatz Setzerscheinungen bzw. Betriebskräfte auftreten. Diese Einflüsse verursachen ein Lockern oder sogar ein Lösen der Schraubverbindung, sofern diese nicht schon in der Konstruktion berücksichtigt wurden. Neben den konstruktiven oder Montage bedingten Maßnahmen kann in mechanische oder chemische Schraubensicherung unterteilt werden.
Schraubensicherungen und Gewindesicherungen – Highlights
Das sollten Sie beachten
Bei der Schraubensicherung ist immer das Einsatzgebiet zu berücksichtigen und danach die richtige Auswahl zu treffen!
Mit dem "Junkertest" gemäß DIN65151 wird aufgezeigt, wann bzw. wie schnell sich eine Verbindung unter Vibrationseinwirkung löst. Im Langzeittest kann hier auch das Lockern bei Setz-, Kriech- oder Relaxationserscheindungen aufgezeigt werden.
Unwirksame Sicherungselemente
Verschiedenste Produkte wurden bereits 2003 von der Normungsstelle zurück gezogen und für Schrauben ab einer Festigkeit von 8.8 als unwirksam erklärt.
Dazu gehören:
Setzsicherungen
Die Vorspannkraft in der Schraubverbindung geht unter Vibrationseinfluss zur Gänze verloren und ein selbsttätiges Losdrehen kann nicht verhindert werden. Diese Sicherungselemente beugen den Setz- und Relaxationsverlusten in der Schraubverbindung vor.
Zu den Setzsicherungen gehören Tellerfedern DIN2093 und Spannscheiben DIN6796.
Verliersicherungen
Bei den Verliersicherungen kommt nach dem anfänglichen Lösen diese Löse-Bewegung zum Stillstand, wenn das weitere Losdrehmoment gleich dem Klemmmoment im Gewinde ist.
Beispiele für Verliersicherungen sind:
- Muttern mit Klemmteil aus Stahl DIN980
- Muttern mit Klemmteil aus Kunststoff DIN982 und DIN985
- Sechskant-Hutmuttern mit Klemmteil DIN986
- gewindefurchende Schrauben DIN7500
Zusätzlich gehören auch Schrauben mit einer speziellen Kunststoffbeschichtung, die sich dann in den Gewindezwischenräumen einklemmt zu den Verliersicherungen. Gewindeeinsätze nach DIN8140 erfüllen ebenfalls diese Aufgabe.
Losdrehsicherungen
Zu den Losdrehsicherungen zählen jene Sicherungselemente bei denen nach anfänglichem Lösen eine Mindest-Restvorspannkraft von min. 80% in der Schraubverbindung erhalten bleibt.
Zu dieser Art von Sicherung gehören:
- Sechskantmuttern mit Flansch und Unterkopf-Verzahnung DIN6923, DIN6926
- Sechskantschrauben mit Flansch und Unterkopf-Verzahnung DIN1665
- Keilsicherungsscheiben bzw. Spannscheiben mit Verzahnungen auf den Kontaktflächen zum Bauteil oder der Schrauben/Mutter
- Chemische Schraubensicherungen
- Mikroverkapselte Klebstoffe
Losdrehsicherungen mit Setzkompensation
Zu diesen Sicherungen zählen jene Sicherungselemente bei denen eine Mindest-Klemmkraft von min. 80% in der Schraubverbindung erhalten bleibt und Setzerscheinungen durch eine Federwirkung der Scheiben zusätzlich abgefangen werden.
In diese Gruppe gehören die Keilsicherungsfederscheibe von Nord-Lock sowie die Sperrkantscheiben NSK von Teckentrup.