
Handschuh-Allergien und Hautreizungen: Ursachen, Symptome, Prävention
Allergien und andere Reaktionen des Immunsystems können schwerwiegend und lebensbedrohlich sein. Mit dem Wissen um die verschiedenen Hautprobleme und darum, wie diesen frühzeitig begegnet werden kann, können Risiken und Folgen minimiert werden.
Was sind die Ursachen?
Längeres Tragen von Einmalhandschuhen, üblicher Handschuhwechsel und wiederholtes Händewaschen können bei ungeeignetem Hautschutz die Handgesundheit gefährden.
Werden Anzeichen ignoriert, falsch gedeutet oder durch nicht geeignete Handschutzprodukte sogar verschlimmert, können ernste Probleme entstehen.
Auslöser Naturgummilatex
Einmalhandschuhe aus Naturgummilatex werden verbreitet genutzt. Mit zunehmendem Einsatz stieg auch die Zahl der Handschuhträgerinnen und Handschuhträger mit negativen Reaktionen.
Wer für eine Typ-I-Latexallergie anfällig ist, lässt sich schwer sagen. Die Entwicklung einer Latexallergie gilt als wahrscheinlicher, wenn in der Familienhistorie andere allergische Reaktionen wie Ekzeme oder Asthma aufgetreten sind. Bekanntlich steigt das Risiko einer Latexallergie zudem mit der Häufigkeit der Belastung.
Allergien, Hautreaktionen und ihre Symptome
Negative Hautreaktionen auf Naturgummilatex-Handschuhe zeigen sich in einer irritativen Kontaktdermatitis bis zur allergischen Reaktion eines anaphylaktischen Schocks.
Allgemein werden negative Hautreaktionen auf Handschuhe in drei Typen unterteilt:
- sofortige Hypersensibilisierung (Typ I)
- verzögerte Hypersensibilisierung (Typ IV)
- irritative Kontaktdermatitis
Typ-I-Allergie
Die als Typ-I-Allergie bekannte Latexallergie ist eine Reaktion auf Rückstände von allergenen Proteinen in Produkten aus Naturgummilatex. Sie setzt innerhalb von wenigen Minuten nach dem Erstkontakt ein.
Das Immunsystem entsprechend veranlagter Personen produziert nach der wiederholten Belastung mit Naturgummilatex-Produkten Antikörper, die immunologisch auf allergene Proteine reagieren.
Mögliche Symptome
Rötung der Kontaktstelle, Schwellungen, Verbrennungsgefühl, Juckreiz
Eine Ausweitung der Symptome im nahen Bereich des Handschuhkontakts ist möglich. Diese können einhergehen mit Hustenanfällen, Heuschnupfensymptomen (laufende Nase, juckende Augen), Atemnot und Pfeifatmung, Nesselausschlag sowie Bindehautentzündung. Selten können sich Symptome eines anaphylaktischen Schocks zeigen.
Typ-IV-Allergie
Allergische Reaktionen auf Chemikalien-Rückstände aus der Handschuhproduktion können eine Typ-IV-Allergie (Chemikalienallergie) oder eine allergische Kontaktdermatitis (AKD) hervorrufen.
Mit einer Chemikalienallergie reagiert das Immunsystem auf Chemikalien-Rückstände, die vom Produkt in die Haut der Trägerin oder des Trägers gelangen. Symptome zeigen sich verzögert. Sie treten zwischen sechs und 48 Stunden nach dem Erstkontakt mit dem Handschuh auf und können bis zu vier Tage anhalten.
Mögliche Symptome
An der Kontaktstelle mit dem Handschuh können Hautrötung, Blasenbildung, Vernässung, Juckreiz und Schwellungen auftreten. Möglich ist eine Rötung über die Kontaktstelle hinaus. Die Haut kann schuppig, trocken oder rissig werden.
Irritative Kontaktdermatitis
Sie ist die häufigste (nicht allergische) negative Hautreaktion auf Einmalhandschuhe. Viele ihrer Symptome entsprechen denen der AKD. Die auslösende Substanz ist jedoch eine andere und das Immunsystem ist nicht betroffen.
Reibung, Schweißbildung, häufiges Händewaschen, scharfe Seifen und Scheuermittel oder scheuernde Handtücher sind Auslöser. Symptome können sich nach wenigen Minuten, aber auch nach Stunden zeigen.
Mögliche Symptome
Rötungen, Wundscheuermale, Trockenheit, Schuppung oder Risse – beschränkt auf die Stelle des direkten Kontakts
Was tun bei Allergien oder Hautreizungen?
Bei jeder allergischen Reaktion oder einer wiederholten oder chronischen Dermatitis, die in Verbindung mit dem Tragen von Handschuhen auftritt, sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden.
Hautallergien – Unterschiedliche Schweregrade bedingen die Vorgehensweise
Typ-I-Reaktionen
Betroffene müssen von einem Allergiespezialisten diagnostiziert werden. Typ-I-Reaktionen können schwer und in extremen Fällen tödlich verlaufen. Als Alternative zu einem Handschuh aus Naturgummilatex ist ein Produkt aus Synthetikmaterial zu tragen. Schwebende Latexpartikel, die von Latexhandschuhen anderer Personen freigesetzt werden, müssen vermieden werden.
Typ-IV-Reaktionen
Zunächst muss der auslösende Chemikalien-Rückstand am Einmalhandschuh ermittelt werden, um einen weiteren Kontakt für die Betroffene oder den Betroffenen zu verhindern. Ein Patch-Test beim Dermatologen hilft bei der Identifizierung. Wenn die auslösende Chemikalie feststeht, können Handschuhhersteller und Fachhändler für Arbeitsschutz bei der Auswahl von alternativen Einmalhandschuhen unterstützen.
Hautreizungen – Empfehlungen zur Risikominimierung
- Kontakt mit der auslösenden Substanz auf ein Minimum begrenzen
- Haut regelmäßig pflegen
- öl-/fettbasierte Cremes meiden
- puderfreie Handschuhe tragen
Alternativen: latexfreie Schutzhandschuhe
Latexfreie Handschuhe aus Polyisopren, Neopren und Nitril reduzieren die Fallzahlen von Typ-I-Reaktionen. Aktueller Stand in der Entwicklung zur Prävention von arbeitsbedingten Hauterkrankungen sind Nitril- und Neoprenhandschuhe ohne Rückstände von Beschleunigerchemikalien.
- optionale Synthetikmaterialien: Polyisopren
- Eignung für mittelschwere Belastung durch Industrieflüssigkeiten und Öle
- Schutz von Handknöchel und Innenhand
- Tragekomfort: Nitril
- im Vergleich zu Latex strapazierfähiger, langlebiger und durchstichfester bei etwas geringerer Elastizität
- Schutz vor mechanischen Gefahren: Neopren
- Leistungseigenschaften zwischen Nitril und Polyisopren
- gut ausgewogen in Tragekomfort, Elastizität und Strapazierbarkeit
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