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Arbeitsschutz: Die wichtigsten Fragen kurz & einfach beantwortet

· 5 Min Lesezeit

Was versteht man unter technischem Arbeitsschutz und was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit? Wie sehen die gesetzlichen Grundlagen aus? Unsere Arbeitsschutzexpertin beantwortet einige der am häufigsten gestellten Fragen rund um das Thema Arbeitsschutz. Kurz, knapp und auf den Punkt gebracht!

Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

Oftmals sind die Unterschiede zwischen Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit nicht ganz klar. Die vielen verschiedenen Begriffsdefinitionen können da schon zu Verwirrung führen.

Arbeitsschutz wird definiert als all jene Maßnahmen und Mittel zum Schutz der Gesundheit des Arbeitnehmers und zur Verhütung arbeitsbedingter Unfälle. Doch was sind die Unterschiede zur Arbeitssicherheit, und was alles zählt zum Arbeitsschutz – wir klären auf!

  • Was zählt zum Arbeitsschutz?
  • Was ist der Unterschied zwischen Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit?
  • Warum ist Arbeitsschutz so wichtig?
  • Was versteht man unter technischem Arbeitsschutz?
  • Was versteht man unter sozialem Arbeitsschutz?
  • Was versteht man unter Gesundheitsschutz?
  • Was ist Arbeits- und Gesundheitsschutz?
  • Was fällt unter den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz?

Was zählt zum Arbeitsschutz?

Das höchste Ziel im Arbeitsschutz ist die Verhütung von Arbeitsunfällen und der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer. Dabei liegt der Fokus auf der Prävention von Unfällen. Alle Maßnahmen und Methoden, um arbeitsbedingte Sicherheits- und Gesundheitsgefährdungen zu vermeiden, zählen zum Arbeitsschutz.

 

Was ist der Unterschied zwischen Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit?

Die Arbeitssicherheit ist ein Teil des Arbeitsschutzes. Im Prinzip kann die Arbeitssicherheit als grundsätzliches Ziel gesehen werden und der Arbeitsschutz (im Sinne des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes, ASchG) als Bündelung von Maßnahmen und Aufgaben zur Erreichung dieses Ziels.

 

Warum ist Arbeitsschutz so wichtig?

Ein sicherer Arbeitsplatz gilt als Grundrecht für jeden Menschen und als Pflicht des Arbeitgebers für menschengerechtes Arbeiten. Es gilt, den Arbeitnehmer zu schützen, damit dieser gesund und produktiv bleibt und somit auch langfristig Kosten eingespart werden können.

 

Was versteht man unter technischem Arbeitsschutz?

Beim technischen Arbeitsschutz geht es darum, die Schutzvorschriften zur Sicherung und Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei technischen Tätigkeiten zu wahren. Dies betrifft zum Beispiel Arbeitsmittel, Stoffe und Produkte, Prozesse und/oder die Umgebung des Arbeitsplatzes, aber auch die Einhaltung von Gesetzen und Verordnungen zum technischen Arbeitsschutz.

 

Was versteht man unter sozialem Arbeitsschutz?

Bereiche, bei denen es um die Sicherheit von besonders schutzbedürftigen Personen – wie beispielweise Schwangeren, Jugendlichen und Schwerbehinderten – geht, fallen unter sozialen Arbeitsschutz.

 

Was versteht man unter Gesundheitsschutz?

Der Gesundheitsschutz bei der Arbeit umfasst die Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsstörungen und von Berufskrankheiten.

 

Was ist Arbeits- und Gesundheitsschutz?

Durch gezielten Arbeits- und Gesundheitsschutz sollen Unfälle und Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingte Erkrankungen und Dauerschäden vermieden werden.

 

Was fällt unter den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz?

Darunter fallen alle Maßnahmen, Mittel und Methoden zum Schutz der Beschäftigten vor arbeitsbedingten Gefahren für die Sicherheit und die Gesundheit. Grundlegend wird eine Prävention angestrebt.

 

Arbeitsschutz im Betrieb, Zuständigkeit

Wer ist für den Arbeitsschutz im Betrieb zuständig? Die Frage nach den Verantwortlichen ist häufig ein großes Thema. Braucht es Beauftragte für Sicherheit und Brandschutz, Erste Hilfe …? Und woher bekommt man die nötigen Informationen und Unterstützungen? Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten.

  • Wer ist zuständig für die Sicherheit im Betrieb?
  • Wer unterstützt den Unternehmer bei Fragen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz?
  • Wer kümmert sich um den Arbeitsschutz?
  • Was regelt die Bildschirmarbeitsverordnung (BS-V)?

Wer ist zuständig für die Sicherheit im Betrieb?

In erster Linie ist in Österreich der Arbeitgeber für die Sicherheit im Betrieb und die Gesundheit der ArbeitnehmerInnen am Arbeitsplatz zuständig. Das bedeutet, dass Arbeitsplätze überprüft und die Vorschriften eingehalten werden müssen. Abhängig von der Größe des Betriebs besteht die Verpflichtung seitens des Arbeitgebers, Verantwortliche für Erste Hilfe, Sicherheit und Brandschutz zu benennen. Kontrolliert wird dies durch das Arbeitsinspektorat.

 

Wer unterstützt den Unternehmer bei Fragen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz?

In Österreich kann sich der Arbeitgeber an die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt), das Arbeitsinspektorat oder auch das Arbeitsmedizinische Zentrum (AMZ) wenden. Auch Fachhändler für Arbeitsschutz können in Bezug auf technischen Arbeitsschutz Auskunft geben.

 

Wer kümmert sich um den Arbeitsschutz?

In Österreich ist der Arbeitsschutz größtenteils durch die grundsätzlichen Bestimmungen der EU festgelegt. Neben der Zusammenarbeit mit internationalen Institutionen für Arbeitsschutz, die immer wichtiger wird, sind in Österreich die Behörden, öffentlich-rechtliche Institutionen und private Organisationen im Arbeitsschutz tätig.

 

Was regelt die Bildschirmarbeitsverordnung (BS-V)?

Die Bildschirmarbeitsverordnung regelt die Anforderungen an die zur Verfügung gestellten Arbeitsmittel (zum Beispiel Bildschirm, Tastatur, aber auch Arbeitstische, Stühle, Beleuchtung, Vorrichtung zur Verringerung der Strahlung …) wie auch Unterlagen, Pausen, Untersuchungen und Sehhilfen. Auch für Bildschirmarbeit gibt es Unterweisungen hinsichtlich der ergonomisch richtigen Einstellung und Anordnung der Arbeitsmittel sowie des Umgangs mit dem Gerät, die ebenfalls von der BS-V festgelegt sind.

Auf Basis dessen müssen Arbeitsschutzmaßnahmen ergriffen werden.

 

Arbeitsschutzgesetz Österreich

Wenn es um das Thema Arbeitsschutz geht, ist die Frage nach den gesetzlichen Grundlagen nicht weit entfernt. Diese kommen hier immer wieder ins Spiel, vor allem in Kombination mit der Gefährdungsbeurteilung – dem wohl wichtigsten Instrument für den Arbeitgeber zur Sicherstellung der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten.

  • Was ist eine Gefährungsbeurteilung? Wer braucht eine Gefährdungsbeurteilung?
  • Welches Gesetz ist europaweit das wichtigste für den Bereich Arebits- und Gesundheitsschutz?
  • Welches Gesetz steht an oberster Stelle im Arbeitsschutz?
  • Was beinhaltet das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz in Österreich?
  • Was sagt das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz aus?
  • Wer regelt das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz in Österreich?
  • Wer überwacht in Österreich, dass die BEtriebe Gesetze und Vorschriften in Bezug auf Arbeitsschutz einhalten?
  • Was prüft das Arbeitsinspektorat

Was ist eine Gefährdungsbeurteilung? Wer braucht eine Gefährdungsbeurteilung?

Grundsätzlich liegt die Gefährdungsbeurteilung beim Arbeitgeber. Dieser ist verpflichtet, für Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu sorgen. Die Gefährdungsbeurteilung ist ein zentrales betriebliches Werkzeug zur Prävention und Teil des österreichischen ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes.

Die Gefährdungsbeurteilung ist eine Überprüfung, Beurteilung und Dokumentation möglicher Gefahrenquellen und Belastungen für jeden einzelnen Arbeitsplatz (gleichartige Arbeitsplätze können zusammengefasst werden).

Bei erstmaliger Arbeitsaufnahme oder der Einrichtung eines neuen Arbeitsplatzes muss eine Erstbeurteilung durchgeführt werden.

Weitere Anlässe können zum Beispiel sein: neue Maschinen oder Arbeitsstoffe, neue Arbeitsverfahren, Auftreten von Unfällen etc.

 

Welches Gesetz ist europaweit das wichtigste für den Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz?

Das Europäische Parlament erlässt Richtlinien in Form von Mindestvorschriften, die in den einzelnen Mitgliedsstaaten in nationales Recht umzusetzen sind. Diese Mindeststandards können immer verbessert, dürfen jedoch nie unterschritten werden. Das „Grundgesetz des betrieblichen Arbeitsschutzes“ ist die zentrale Vorschrift nach Art. 153: die Richtlinie zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Arbeit – die sogenannte EU-Rahmenrichtlinie Arbeitsschutz.

 

Welches Gesetz steht an oberster Stelle im Arbeitsschutz?

In Österreich ist es das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz.

 

Was beinhaltet das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz in Österreich?

Das ASchG (ArbeitnehmerInnenschutzgesetz) ist die wichtigste grundlegende Rechtsvorschrift für den technischen und hygienischen Arbeitsschutz in Österreich.

 

Was sagt das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz aus?

Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz stellt die rechtliche Grundlage für den betrieblichen Arbeitsschutz dar.

 

Wer regelt das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz in Österreich?

Das Österreichische ArbeitnehmerInnenschutzgesetz ist Bundesgesetz und trat mit 1. Januar 1995 in Kraft.

 

Wer überwacht in Österreich, dass die Betriebe Gesetze und Vorschriften in Bezug auf Arbeitsschutz einhalten?

Das Arbeitsinspektorat, das in Österreich je Bundesland angesiedelt ist.

 

Was prüft das Arbeitsinspektorat?

Die Arbeitsinspektion ist eine unabhängige Institution und prüft die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften im Arbeitsschutz. Die Arbeitsinspektion übernimmt auch eine beratende Funktion. Bei festgestellten Mängeln wird der Arbeitgeber schriftlich aufgefordert, diese zu beheben. Wird die festgelegte Frist dafür überschritten oder sind die Mängel schwerwiegend, erstattet das Arbeitsinspektorat Anzeige bei der zuständigen Verwaltungsbehörde.

Alle Aufgaben, Rechte und Pflichten der Arbeitsinspektion sind im Arbeitsinspektionsgesetz 1993 (ArblG) geregelt.


Über die Autorin

Hilde Boss
Sortimentskommunikation Arbeitsschutz
Hilde Boss ist zuständig für die Sortimentskommunikation im Bereich Arbeitsschutz bei Haberkorn. Sie ist die erste Ansprechpartnerin für Kommunikationsmaßnahmen und bereitet relevanten Content zu Fachthemen für geeignete Kommunikationskanäle auf.