Industrijska creva i armature

Chemie- und Mineralölschläuche Chemieschläuche www.haberkorn.com Industrieschläuche und Armaturen 2014 77 3 Die häufigsten Unfallursachen bei der Förderung von Chemikalien mittels Schläuchen sind: • falsche Schlauchauswahl, d. h. im Falle eines drin- genden Bedarfs wird irgendein Schlauch genommen • gefährliche Verbindungen zwischen fester und flexib- ler Leitung • die Verwendung von Anschlüssen, die ursprüng- lich nur für die Verwendung bei harmlosen Medien wie z. B. Wasser, Luft, Stickstoff oder Kohlensäure gedacht waren • die Nichteinhaltung von Vorschriften zur Vermeidung von Zündgefahren in gefährlichen Zonen Das hohe Unfallrisiko und die damit verbundenen Ge- fahren für Gesundheit und Umwelt haben die Sicher- heitsverantwortlichen der chemischen Großindustrie dazu veranlasst, ein Reglement zu fordern, das in der EN 12115 verabschiedet wurde. Aus Sicherheits- gründen empfiehlt sich nur die Verwendung von Schläu- chen und Armaturen nach den erwähnten Normen. Man unterscheidet bei Chemieschläuchen zwischen so genannten - und M-Schläuchen • -Schläuche Schläuche aus nichtmetallischen Werkstoffen, bei denen der hinreichend niedrige Widerstand zwischen den Schlaucharmaturen durch eine ausreichende Leitfähigkeit der nichtmetallischen Seele gegeben ist. Solche Schläuche müssen nach DIN EN 12115 mit einem -Zeichen gekennzeichnet sein. Die Angabe des Widerstands in Ohm allein bedeutet nicht, dass es sich um einen -Schlauch handelt. • M-Schläuche Schläuche aus elektrisch nicht leitfähigen Werk- stoffen, bei denen die leitfähige Verbindung zwischen den Stutzen der Schlaucharmaturen nur durch ein- gebaute metallische Leiter (Cu-Litze) hergestellt wird. Solche Schläuche müssen nach DIN EN 12115 mit dem Buchstaben „M“ gekennzeichnet sein. Hinweise zur Beständigkeitsliste Eignung von Schläuchen und Armaturen Die Eignung von Schlauch und Armatur wird wesentlich durch deren Beständigkeit gegenüber dem zu fördern- den chemischen Produkt bestimmt. Auch bei sachge- rechtem Einsatz bedeutet ausreichende Beständigkeit keine unbegrenzte Haltbarkeit und Beibehaltung der ursprünglichen Eigenschaften von Schlauch und Armatur. Durch die Einwirkung vieler Fördergüter können Quellung, Schrumpfung und Durchdringung des Materials sowie chemische Reaktionen auftreten, wodurch die Eigen- schaften von Schlauch, Armatur und Fördergut beein- trächtigt werden. Diese Vorgänge verlaufen um so rascher, je höher die Betriebstemperatur, der Betriebs- druck, die Strömungsgeschwindigkeit, der Abrieb, die Dauer und die Häufigkeit der Einwirkung, das Lebensalter des Schlauches sowie die Verunreinigung des zu fördernden chemischen Produktes sind. Selbst geringfügige andere Konzentrationen und Beimischungen zum Fördergut sowie höhere Tempera- turen können die Beständigkeit deutlich herabsetzen. Die Angaben in der Beständigkeitsliste sind des- halb nur Richtwerte, die nur zeitlich eingeschränkt gewährleistet werden können. Sie beruhen auf Laborprüfungen, die im Allgemeinen bei Raumtemperatur durchgeführt wurden, auf Literatur- angaben sowie auf praktischen Erfahrungen. Chemische Tauglichkeitsprüfungen wurden nicht für jeden Fall durchgeführt. Erscheinen die Angaben dem Verwender nicht ausreichend, werden Einzelprüfungen mit unserer Schlauchtechnik empfohlen. Dem Anwender wird darüber hinaus empfohlen, Erst- sowie wieder- kehrende Prüfungen an Schlauchleitungen – wie auch in der EN 12115 angegeben – durchzuführen. Im Normalfall erscheint eine Prüffrist von sechs bis zwölf Monaten ausreichend, muss jedoch auf die Einsatzbedingungen abgestimmt sein. Abweichungen vom Durchflussmedium Sollen andere als in der Beständigkeitstabelle angeführ- te Produkte oder Gemische gefördert werden oder wei- chen die Beschaffenheit und die Zusammensetzung, z. B. die Konzentration und die Temperatur der chemi- schen Produkte, von den Angaben ab, so ist vor dem Einsatz der Schlauchleitung Rücksprache mit unserer Schlauchtechnik empfehlenswert, bzw. ist für den speziellen Anwendungsfall eine gesonderte chemische Tauglichkeitsprüfung durchzuführen. Die Beurteilung der Eignung von Schläuchen und Schlauchleitungen für eine bestimmte Anwendung kann nur von Fall zu Fall vorgenommen werden. Abweichungen gegenüber dem Beiblatt 1 zu EN 12115 sind möglich. Angaben beruhen auf langjährigen Erfahrungen. Technische Änderungen, Druckfehler und Irrtümer vorbehalten. Eignungsgruppen A: geeignet für Voll- und Leerschlauchsystem B: eingeschränkt geeignet, z. B. nur für Leerschlauch system oder Kurzzeitbetrieb C: nicht geeignet; Werkstoff wird angegriffen oder zerstört (L): Lochfraß (bei Edelstahl) –: Rücksprache mit unserer Schlauchtechnik Dauerbelastungen im Grenzbereich beein- trächtigen die Lebensdauer! Reinigung und Wiederverwendung Grundsätzlich sollte ein Schlauch nach entsprechender Reinigung nur dann wieder eingesetzt werden, wenn das entsprechende Fördergut bekannt ist und in der Bestän- digkeitstabelle die Bewertung A oder B aufscheint. Unbekannte Medien und Mischungen von Chemikalien lassen eine Wiederverwendung der Schlauchleitung als nicht ratsam erscheinen. Als Reinigungsmittel bietet sich für alle wasserlöslichen Substanzen (wie z. B. Salze, Säuren, Laugen usw.) Wasser an. Leicht flüchtige Lösungsmittel, wie Alkohole, Ester, Ketone, niedrigsie- dende Kohlenwasserstoffe, chlorierte KW usw., werden – sofern sie von der Schlauchinnenschicht aufgenommen wurden – durch Lagern mit Belüftung wieder reversibel abgegeben. Beim Einsatz von Substanzen, die eventuell nur mit organischen Lösungsmitteln zu entfernen sind und von allen giftigen und gefährlichen Stoffen sollte der Schlauch nach dem Einsatz fachgerecht entsorgt wer- den. Vor dem Wiedereinsatz von gereinigten Schläuchen sind die Schläuche einer Sichtkontrolle bzw. bei Unklar- heit einer EN-12115 konformen Prüfung zu unterziehen. Bitte beachten Sie auch unsere Möglichkeiten der umfassenden Prüfung von Schlauchleitungen nach EN-12115. Wissenswertes über Chemieschläuche und Armaturen

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