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Der Kesselinhalt gleicht die Luftentnahme der Werkzeuge aus. Ohne Kessel oder mit zu kleinem Kessel würde der Kompressor dauerhaft laufen, wenn Luft gebraucht wird. Mit dem Puffer kann der Kompressor in Intervallen wieder nachfüllen und der Motor wird geschont.
Die Wartungseinheit filtert die Luft, die vom Kompressor an das angeschlossene Werkzeug ausgegeben wird, denn schon kleinste Verunreinigungen schaden den Werkzeugen. Meist ist die Wartungseinheit auch mit einem Feuchtigkeitsabscheider ausgestattet, da auch Flüssigkeit negative Auswirkungen auf die meist metallenen Druckluftwerkzeuge hat. Außerdem kann auch ein Leitungsöler in der Wartungseinheit integriert sein. Dieser versetzt die Luft mit Öl, um die angehängten Werkzeuge zu schmieren und somit langlebiger zu machen.
Verbraucht das Werkzeug mehr Luft, als der Kompressor nachfüllen kann, müssen immer wieder Arbeitspausen eingelegt werden – so lange, bis der Kessel des Kompressors wieder mit Luft gefüllt ist. Da ein Kompressor üblicherweise aber nicht durchgängig im Einsatz ist, ist das nur selten ein Problem. Wird das Werkzeug dennoch für den Dauereinsatz gebraucht, dann muss die Füllleistung des Kompressors höher sein als der Luftverbrauch des Werkzeugs.
Der Arbeitsdruck gibt an, welchen Druck das Werkzeug zur reibungslosen Funktion braucht. Der Arbeitsdruck wird immer in Bar angegeben. Dementsprechend sollte auch der Kompressor ausgelegt sein. Bei zu geringem Druck funktioniert das Druckluftwerkzeug entweder gar nicht oder nur mit eingeschränkter Leistung.
Druckluftwerkzeuge sind neben Akku-Werkzeugen und kabelgebundenen Werkzeugen eine wichtige Werkzeug-Variante. Sie bieten dieselbe Vielfalt wie die elektrischen Alternativen, warten aber mit nicht zu vernachlässigenden Vorteilen auf – die Nachteile fallen dagegen kaum ins Gewicht. Egal ob Druckluftschleifer, Druckluftsägen, Druckluft-Bohrmaschinen oder Druckluftnagler, fast alle Werkzeuge sind auch mit Luft-Power statt Strom erhältlich.
Kosten: Vom im Vergleich zunächst hoch erscheinenden Anschaffungspreis sollte man sich nicht beirren lassen, denn langfristig sind Betriebs- und Wartungskosten bei Druckluftwerkzeugen deutlich geringer als bei Elektrowerkzeugen. Außerdem können Reparaturen meist selbst durchgeführt werden, womit hohe Reparaturkosten wegfallen.
Ergonomie: Speziell bei Arbeiten mit schweren Werkzeugen wie bspw. Schleifmaschinen ist die Belastung für den Anwender sehr hoch – diese Belastung kann durch Druckluftgeräte minimiert werden, da sie meist kleiner und leichter sind als Elektrowerkzeuge.
Produktivität und Leistung: Druckluftwerkzeuge können über lange Zeit die gewünschte Leistung ohne Leistungsverlust erbringen, während Elektrowerkzeuge im Dauerbetrieb überhitzen und dadurch Folgeschäden entstehen können. Außerdem kommt bei Elektrowerkzeugen oft nicht die ganze Leistung der vom Akku oder über das Kabel zugeführten Energie vorne am Werkzeug an. Sie haben also einen recht hohen Leistungsverlust.
Unempfindlich: Bei Druckluftwerkzeugen erfolgt die Kühlung im Gegensatz zu Elektrowerkzeugen nicht über einen Luftstrom, wodurch keine Fremdpartikel in die Geräte gelangen können. Daher sind Druckluftwerkzeuge unempfindlicher gegen Staub, Feuchtigkeit und Hitze.
Sicherheit: Speziell bei Arbeiten in gefährlichen, leicht entzündlichen Atmosphären (bspw. Silos oder Tanks) haben Druckluftwerkzeuge den entscheidenden Vorteil, dass keine Funken entstehen können.
Mobilität: Hier haben Druckluftwerkzeuge das Nachsehen. Sie sind immer an einen Kompressor oder eine zentrale Druckluftversorgung mit diversen Abgabestellen gebunden, wohingegen Strom unkompliziert zur Verfügung steht – in Form von Akkus sogar an abgelegenen Arbeitsplätzen.
Druckluftwerkzeuge sind wartungsarm – das wichtigste Kriterium für eine lange Lebensdauer ist die Qualität der Druckluft. Druckluftgeräte benötigen üblicherweise eine ständige Schmierung, diese wird erzielt, indem der Druckluft mithilfe einer Wartungseinheit Öl zugeführt wird. Natürlich gibt es auch Anwendungen, bei der diese Art der Schmierung nicht möglich bzw. auch nicht erwünscht ist, bspw. bei Druckluft-Farbspritzpistolen.
Wenn ein Druckluftwerkzeug längere Zeit nicht verwendet wird, sollte es auf jeden Fall trocken gelagert werden, um Schäden durch Korrosion zu vermeiden. Bei dieser Gelegenheit kann auch eine einfache Wartung durchgeführt werden, um die wenigen Verschleißteile zu prüfen und gegebenenfalls auszutauschen. Durch eine Sichtprüfung können bspw. Kupplungen und Schläuche sowie diverse Kleinteile an den Werkzeugen wie Druckschalter oder Düsen überprüft werden. Bei den Verbindungsteilen kann zusätzlich zur Sichtprüfung auch ein Lecksuchspray zur Identifizierung von Leckagen verwendet werden.
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