Arnhold Bolzenschweissen | Metrische Schrauben
Schweißbolzen aus Stahl mit Außengewinde.
Arnhold Bolzenschweissen | Metrische Schrauben
Schweißbolzen aus Aluminium mit Außengewinde.
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Als Flankenwinkel wird der Winkel bezeichnet, der zwischen den einander zugewandten Flanken des Gewindes liegt.
Je nach Norm hat sich konstruktiv (maßlich) bei der Umstellung von DIN auf ISO bei metrischen Schrauben wenig verändert. Bei einigen Verbindungselementen wurde der Kopfdurchmesser bzw. die Kopfgeometrie angepasst, teilweise wurden im Zuge der Umstellung auch Durchmesserbereiche verändert oder sind ganz weggefallen.
Bei der Umstellung von DIN 933 auf ISO 4017 (Sechskantschrauben mit Gewinde bis Kopf) und von DIN 931 auf ISO 4014 (Sechskantschrauben mit Schaft) hat sich konstruktiv (maßlich) nur in Einzelfällen die Schlüsselweite (SW) verändert. Alle anderen Abmessungen sind gleichgeblieben.
Bei den folgenden Abmessungen hat sich die Schlüsselweite verändert:
M10 von SW17 auf SW16
M12 von SW19 auf SW18
M14 von SW22 auf SW21
M22 von SW32 auf SW34
Die feuerverzinkte Beschichtung bei Schrauben ist mit mindestens 140 µm sehr dick. Hätten diese Schrauben ein normal geschnittenes Gewinde, würde dadurch der Außendurchmesser nicht mehr dem Regelwerk entsprechen – er wäre durch die Beschichtung zu groß. Aus diesem Grund wird bei Schrauben mit feuerverzinkter Oberfläche das Gewinde „unterschnitten“, also auf Untermaß geschnitten. Dadurch entspricht der Außendurchmesser nach dem Feuerverzinken wieder der Norm. Metrische Schrauben mit dieser Ausführung werden zusätzlich mit einem „U“ am Kopf gestempelt.
Bei Schrauben mit verzinkter Oberfläche besteht ab einer Schraubenfestigkeit von 10.9 die Gefahr von Wasserstoffversprödung. Dabei diffundiert der im Oberflächenbad enthaltene Wasserstoff in das Werkstoff-Gefüge der Schraube. Dadurch kommt es zu einer Versprödung des Werkstoffs – Sprödbruch kann die Folge sein. Abhilfe wird durch die Änderung der Oberflächenbeschichtung zu Zinklamellen-Beschichtung geschaffen.
Schwachkopfschrauben werden auch als „Schrauben mit reduzierter Belastbarkeit“ bezeichnet. Bei einer Schwachkopfschraube reicht der Grund des Innenantriebs sehr nahe an den Schraubenschaft bzw. das Außengewinde der Schraube. Dadurch entstehen sehr schwache Stellen im Schraubenkopf. Diese reduzierte Belastbarkeit wird mit einer vorangestellten 0 bei der Festigkeit gekennzeichnet, z. B. 08.8 oder 010.9.
Eine Schraubverbindung ist eine lösbare Verbindung, die zwei oder mehrere Bauteile so miteinander verbindet, dass die sich unter allen vorkommenden Betriebskräften wie ein Teil verhalten. (Konstruktionsgrundsatz nach VDI2230)
Mittels Anziehdrehmoment MA wird eine Vorspannkraft FV an den Schrauben in die Verbindung eingebracht. Diese wirkt den auftretenden Betriebskräften FB entgegen. Die Differenz aus Vorspannkraft FV und Betriebskraft FB ist die Restklemmkraft FK, sie muss immer größer Null sein, damit die Verbindung sich nicht löst.
Je nach Berechnungsfall oder Bauteilauslastung kann durch Erhöhung der Vorspannkraft FV (über das Anziehdrehmoment MA), durch Losdrehsicherungen (Keilsicherungsscheiben, Unterkopfverzahnungen) oder Klebstoffe im Gewinde die Restklemmkraft verbessert werden.
Beim Montieren von Schrauben tritt Reibung auf. Hier wird unterschieden zwischen Gewindereibung und Unterkopfreibung. Über die Gewindereibung gehen ca. 30 % bis 40 % verloren – bei der Unterkopfreibung weitere 40 % bis 50 %. Somit gehen zwischen 70 % und 90 % der über das Anziehdrehmoment MA aufgebrachten Vorspannkraft FV verloren.
Mit der Vorspannung in der Schraube wird diese auf Zug gebracht und wirkt dann wie eine Zugfeder mit dem Drang sich zusammenzuziehen. Dadurch werden die Bauteile geklemmt und verhalten sich in der Folge wie ein Bauteil.
Grundsätzlich müssen Schrauben im Anlieferzustand nicht gefettet werden. In der Regel kann von einem Reibwertfenster der Klasse B (µ = 0,08 bis 0,16) ausgegangen werden. Sollten aufgrund der Montagevorgaben andere Reibwerte gefordert sein, empfiehlt es sich, dies bereits bei der Produktion korrekt einzustellen. Ein Schmieren/Fetten bei der Montage ist undefiniert und kann zum Bruch der Schraube oder des Bauteils führen.
Werden Schrauben kontrolliert mit einem Drehmomentschlüssel nach Berechnungsgrundlage montiert, müssen sie nicht nachgezogen werden. Das ermittelte Drehmoment erzeugt genügend Vorspannkraft, dass die Schraubverbindung hält. Lediglich im Stahlbau nach der Norm EN 1090 ist ein Nachziehen der Schraubverbindungen notwendig und geregelt.
Ein Drehmoment ist die Kraft, die über einen Hebel (Gabelschlüssel, Drehmomentschlüssel) auf eine Schraube angesetzt wird, und wird in Newtonmeter (Nm) angegeben. Das aufgebrachte Drehmoment (MA) erzeugt abzüglich der Reibungsverluste unter Kopf bzw. im Gewinde in der Schraube eine axiale Vorspannkraft (FV).
Der Flankenwinkel ist sowohl beim metrischen Gewinde als auch beim Blechschraubengewinde 60 Grad, jedoch ist die Steigung P beim Blechschraubengewinde größer. Der Außen- bzw. Nenndurchmesser ist bei metrischen Schrauben eine gerade Zahl, bei Blechschrauben eine einstellige Dezimalzahl (z. B. 3,9 oder 4,2). Darüber hinaus unterscheidet sich auch das Schraubenende. Bei Blechschrauben kommen neben dem Zapfengewinde auch eine Spitze oder Bohrspitze zum Einsatz.
Metrische Schrauben können für viele unterschiedliche Anwendungen nützlich sein. Durch die unterschiedlichen Kopfformen bieten sie verschiedene Funktionen. Um Prozess- und Produktionsschritte zu minimieren, können gewindefurchende Schrauben eine Lösung sein.
Abhängig von Einsatz und Beanspruchung der Verschraubung kann zwischen verschiedenen Kopfformen gewählt werden. Der meistverbreitete Kopf ist der Sechskantkopf. Beim Sechskantkopf hat das Anziehwerkzeug die größte Angriffsfläche und kann somit das aufzubringende Drehmoment in die benötigte Vorspannkraft der Schraube einleiten.
Wenn der Schraubenkopf im Bauteil eingebettet ist und versenkt sein soll, kommen Zylinderkopf- oder Senkkopfschrauben zum Einsatz. Diese Kopfform birgt jedoch eine Schwachstelle zwischen Antriebsgrund und Schaftdurchmesser.
Für einige dieser Schrauben gelten nach ISO 989-1 reduzierte Belastbarkeiten. Sollte die Optik oder ein beengter Einbauplatz eine Rolle spielen, so können Linsen- oder Linsensenkkopfformen genutzt werden.
In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, die Auflage des Schraubenkopfes zu vergrößern. Grund dafür kann zum einen sein, dass sich der Schraubenkopf nicht im Durchgangsloch oder Langloch eingraben soll, und zum anderen, dass die Unterkopfreibung erhöht und so ein Lockern oder Lösen der Verbindung bei Vibrationen verhindert werden soll.
Um bei der Montage nur ein Verbindungsmittel zu verschrauben, werden die aufliegenden Kopfformen, sogenannte Flansche, angepresst. Es wird zwischen Sechskantschrauben mit Flansch und Linsenkopfschrauben mit Flansch unterschieden.
Verbindungselemente können nach der Stahlbauverordnung EN 1090-2 in folgende Verbindungsarten unterteilt werden:
„planmäßig vorgespannte Garnituren“; HV-Garnituren nach EN 14399
„nicht planmäßig vorgespannte Garnituren“; SB-Garnituren nach EN 15048
Durch den zunehmenden Kostendruck auf Prozesse und Endprodukte sollten die notwendigen Produktionsschritte immer wieder hinterfragt und gegebenenfalls geändert werden. Der herkömmliche Fertigungsprozess zur Herstellung eines metrischen Gewindes ist folgendermaßen definiert:
Im ersten Schritt wird ein Kernloch nach Vorgaben der Norm gebohrt.
Dann wird das Gewinde mit einem einstufigen oder dreistufigen Gewindebohrer geschnitten.
Im letzten Schritt wird die metrische Schraube eingedreht.
Durch die Weiterentwicklung ist es in manchen Fällen möglich, das Schneiden eines Gewindes und das Eindrehen der Schraube zu verbinden. Dafür wurden die sogenannten gewindefurchenden Schrauben oder auch TAPTITE®-Schrauben entwickelt. Die Kombination von Schraubwerkstoff und Bauteilwerkstoff ist jedoch immer genau zu beachten. Ein weiterer Vorteil ist das geschnittene ISO-metrische Gewinde, wodurch beim Austausch eine Standard-Schraube verwendet werden kann.
Das gilt allerdings nur, wenn gewisse Voraussetzungen eingehalten werden. Wichtigster Punkt dabei ist, dass die Ringschrauben mit einem CE-Kennzeichen versehen und nach DIN 580 gefertigt sind.
Weiters sichern ausreichende, vollständige Einschraubtiefe und der korrekte Angriffspunkt des Lastzuges einen korrekten Einsatz.
Weitere Details zum Einsatz, zur richtigen Verwendung und zu maximalen Lasten, die gehoben werden können, finden Sie in diesem Dokument.
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