Sechskantmuttern werden in der Regel bei „Durchsteckverschraubungen“ als Gegengewinde für einen Gewindebolzen (eine Schraube) eingesetzt. Durch das Verspannen der Mutter zur Schraube wird eine Klemmkraft in der Verbindung aufgebaut, die die Bauteile zusammenpresst, sodass diese sich wie ein Bauteil verhalten. Mehr in unserem Ratgeber
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Gleich wie Schrauben werden auch Muttern gemäß der Norm ab einem Durchmesser von M5 mit der Festigkeitsklasse gestempelt. Bei Durchsteckverbindungen in der Montage muss eine Mutternfestigkeit analog der Schraubenfestigkeit gewählt werden. Kommt beispielsweise eine Schraube mit der Festigkeit 8.8 zum Einsatz, muss auch die verwendete Mutter eine Festigkeit von 8 aufweisen.
Bei der Umstellung von DIN 934 auf ISO 4032 hat sich die Mutternhöhe geändert. Bei folgenden Abmessungen hat sich zusätzlich auch die Schlüsselweite (SW) verändert:
M10 von SW17 auf SW16
M12 von SW19 auf SW18
M14 von SW22 auf SW21
M22 von SW32 auf SW34
Aufgrund der unterschiedlichen Festigkeiten von Edelstahl und Stahl bzw. der Gefahr von Kontaktkorrosion ist ein Materialmix zu vermeiden.
Bei Muttern mit verzinkter Oberfläche besteht ab einer Festigkeit von 10 die Gefahr von Wasserstoffversprödung. Dabei diffundiert der im Oberflächenbad enthaltene Wasserstoff in das Werkstoff-Gefüge der Mutter. Dadurch kommt es zu einer Versprödung des Werkstoffs – Sprödbruch kann die Folge sein. Abhilfe kann mit durch eine andere Oberflächenbeschichtung wie Zinklamellen-Beschichtung geschaffen werden.
Im Gegensatz zu Sechskantmuttern verfügen Sicherungsmuttern über zusätzliche Elemente, die ein Lösen von Schraubverbindungen verhindern sollen. Bei den Kronenmuttern bspw. wird das Lösen über zusätzlich montierte Spinte verhindert. Üblich sind auch Kunststoffeinlagen in den Muttern. Bei diesen Kunststoffringen wird während der Montage das Schraubengewinde eingeschnitten und hat daher kein Spiel zwischen den Gewindeflanken. Ganzmetall-Sicherungsmuttern haben ein unrundes Innengewinde und erhöhen damit die Reibung zwischen Muttern- und Schraubengewinde. Ein weiteres Sicherungselement sind angepresste Flansche, die mit oder ohne zusätzliche Verzahnung die Unterkopfreibung der Mutter zum Bauteil vergrößern und dadurch die Verbindung vor dem Lösen sichern.
Wie bei den Schrauben gibt es auch bei den Muttern sogenannte Festigkeitsklassen (8/10/12). Eine korrekte Verschraubung kann nur mit der richtigen Kombination ausgeführt werden. Daher müssen diese Festigkeitsklassen von Schraube und Mutter gleich sein. Gemäß der Norm ist die Festigkeit ab einem Durchmesser von M 5 auf den Muttern zu kennzeichnen.
Mit der Normumstellung von DIN auf ISO wurde bei den Sechskantmuttern auf die Mindestklemmstärke Rücksicht genommen. Neben den Schlüsselweiten der Durchmesser M 10/M 12/M 14 und M 22 wurden alle Mutternhöhen vergrößert. Dadurch können ISO-Muttern auch die erhöhte Prüfkraft der Norm ISO 898-2 für Regelgewinde aufnehmen. DIN-Muttern werden weiterhin mit den Kräften der DIN 2 67-4 geprüft.
Nicht genormte Muttern sollten im konstruktiven und wirtschaftlichen Stahlbau nicht benutzt werden. Die geometrische Form des Sechskants und das ideale Verhältnis von Durchmesser zu Mutternhöhe garantieren eine richtig dimensionierte Schraubverbindung. Der Sechskant bietet zudem die optimale Angriffsfläche, um das berechnete Drehmoment auf die Schraube aufzubringen.
Im Haberkorn Online-Shop finden Sie für jede Anwendung das passende Produkt. Dazu gehören neben niederen Muttern (DIN 439 bzw. ISO 4035) auch hohe Muttern mit 1,5 d (DIN 6330) und sogenannte Verlängerungsmuttern mit ~3 d (DIN 6334). Um vorstehende Schraubengewinde abzudecken oder eine schönere, geschlossene Optik zu erzielen, kommen Hutmuttern nach DIN 1587 oder DIN 917 zum Einsatz.
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