Probleme und Lösungen

Tipps für die richtige Verwendung von Atemschutz

· 4 Min Lesezeit

Geeignete Atemschutzgeräte am Arbeitsplatz gehören in vielen Bereichen zur persönlichen Sicherheit. Hochwertiges und zuverlässiges Equipment ist genauso wichtig wie Pflege der Produkte, Schulungen der Träger und die richtige Verwendung der Atemschutzgeräte.


Wir haben für Sie Infos und Tipps zusammengestellt, die Ihnen die Auswahl und die Anwendung von Atemschutzmasken erleichtern sollen.

Partikelfilter und Schutz vor Gasen und Dämpfen mittels Atemschutz

Für das Arbeiten unter Atemschutz muss zunächst festgestellt werden, mit welchen Gefahrenstoffen genau gearbeitet wird und wie hoch ihre Konzentration ist. Darauf basierend gibt es verschiedene Filterempfehlungen.

Zu den gesetzlichen Vorgaben beim Atemschutz

Partikelfiltrierende Halbmasken nach EN 149 (FFP1, FFP2, FFP3) und Partikelfilter mit Wechselanschluss bzw. Einlegefilter (P1, P2, P3) nach EN 143 werden klassifiziert, um die Filter nach Filtrierungsleistung zu kennzeichnen.

  • P1 (80 %), FFP1 (80 %): Geringes Abscheidevermögen – diese Partikel entstehen durch mechanische Prozesse wie zum Beispiel beim Schleifen.
  • P2 (94 %), FFP2 (94 %): Mittleres Abscheidevermögen – wird benötigt bei der Entstehung von Partikeln durch mechanische und thermische Prozesse wie z. B. beim Schweißen.
  • P3 (99,95 %), FFP3 (99 %): Hohes Abscheidevermögen – diese Filtrierungsleistung benötigt man bei Partikeln, die hochgiftige Stoffe beinhalten.

Partikelfilter entfernen luftgetragene Tröpfchen oder Partikel, können aber keine Gase oder Dämpfe zurückhalten.

Für unterschiedliche Gase und Dämpfe gibt es verschiedene Filter. Diese Filter bedienen sich in der Regel speziell behandelter Aktivkohle, um Gase und Dämpfe zu absorbieren.

Auf dem Markt sind wiederverwendbare, wartungsfreie Halbmasken mit Doppelfiltersystem aus Aktivkohle und Partikelfiltern erhältlich. Oft können diese optional mit einem Partikelvorfilter verwendet werden.

Wichtig bei filtrierenden Halbmasken mit Ventilen zum Schutz vor Gasen, Dämpfen und Partikeln ist die Europäische Norm EN 405:2011 + A1:2009.

Nach EN 14387 werden Gase und ihre Anwendungsbereiche durch unterschiedliche Farben und Buchstaben kenntlich gemacht.

Für Atemschutzmasken mit kühlendem Effekt sorgt ein eingebauter Ventilator in der Maske, der Hitze und Feuchtigkeit deutlich reduziert. Die Bedienung ist einfach und als angenehmer Nebeneffekt sorgt der Ventilator für Beschlagfreiheit von Schutzbrillen.

 

Tipps für das richtige Verwenden von Atemschutzgeräten und Atemschutzmasken

  • Machen Sie regelmäßig den Fit-Test: Vor dem ersten Aufsetzen der Maske und bei Veränderungen im Gesicht (zum Beispiel bei Gewichtsverlust) wird geprüft, ob die Maske ausreichend dicht sitzt. Die Durchführung ist in der Norm ISO 16975-3:2017 beschrieben und wird qualitativ (zum Beispiel mit Geschmacksstoffen) oder quantitativ (mit einem Partikelzählgerät) durchgeführt. Dabei muss die testende Person sieben verschiedene Übungen, die auch in der täglichen Anwendung vorkommen, für jeweils eine Minute absolvieren. Die qualitative Dichtsitzprüfung ist nur für die Dichtsitzprüfung von filtrierende Halbmasken und Halbmasken geeignet.
  • Doppel-Check, bevor es losgeht: Unmittelbar vor dem Einsatz wird geprüft, ob die Atemschutzmaske dicht sitzt, genug Luft in der Flasche ist und die Warnmechanismen funktionieren.
  • Eine Vollmaske ist für Bartträger ein „No-Go“, auch ein Dreitagebart macht bereits Probleme: Rasieren Sie sich.
  • Planen Sie genug Atemluft für Ihren Einsatz mit einem Atemschutzgerät ein.
  • Es gibt Berufe, bei denen der Atemschutz in wenigen Minuten angezogen sein muss. Regelmäßiges Training ist daher unerlässlich, damit jeder Handgriff sitzt.
  • Tragen Sie keine Atemschutzmaske, wenn Sie sich körperlich nicht wohl fühlen.
  • Seien Sie aufmerksam, was das Wechseln des Partikelfilters betrifft: Das nahende Gebrauchsende merkt man am Atemwiderstand und beim Gasfilter am deutlichen Geruch.
  • Behandeln Sie Ihr Atemschutzgerät sorgfältig und reinigen und desinfizieren Sie es regelmäßig.
  • Einsätze mit Atemschutz sind belastend. Halten Sie sich körperlich fit.

 

Wie oft muss ein Filter bei einer Atemschutzmaske gewechselt werden?

Partikelfilter und partikelfiltrierende Halbmasken sollten gewechselt werden, wenn das Filtervlies verstopft ist. Dies wird deutlich, wenn der Atemwiderstand größer wird. Natürlich muss der Filter auch gewechselt werden, wenn der Partikelfilter verschmutzt oder beschädigt ist. Bei filtrierenden Halbmasken, die nicht gereinigt werden können oder eine NR-Kennzeichnung haben, muss am Ende der Arbeitsschicht der Filter ausgetauscht werden.

Bei Filtern gegen Gase und Dämpfe wird es als „Durchbruch“ bezeichnet, wenn das Filtermedium des Atemschutzgeräts gesättigt ist. Wenn der Schadstoffgeruch durch den Filter wahrgenommen werden kann, ist der Gasfilter auszutauschen. Bei geruchlosen Gasen ist besondere Vorsicht geboten.


Es empfiehlt sich auch, einen Filterwechselplan zu erstellen und den Wechsel anhand dessen vorzunehmen.

Die richtige Lagerung von Atemschutzgeräten

Bei Nichtgebrauch sollten Sie Ihre Atemschutzmaske und die Filter an einem sauberen und trockenen Ort aufbewahren. Dazu gibt es extra verschließbare Aufbewahrungsbehälter oder Beutel.

Ungeöffnet im Originalkarton haben Gas- und Partikelfilter und filtrierende Halbmasken eine maximale Lagerdauer von fünf Jahren ab Herstellungsdatum.
Wurden Gasfilter aus der Originalpackung herausgenommen, dürfen sie – auch bei Nichteinsatz – maximal sechs Monate lang aufbewahrt werden.

Mehr über das richtige Anlegen von Atemschutz erfahren Sie in diesem Beitrag!

Seien Sie sorgsam im Umgang mit Atemschutz und bleiben Sie sicher!

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Über die Autorin

Hilde Boss
Sortimentskommunikation Arbeitsschutz
Hilde Boss ist zuständig für die Sortimentskommunikation im Bereich Arbeitsschutz bei Haberkorn. Sie ist die erste Ansprechpartnerin für Kommunikationsmaßnahmen und bereitet relevanten Content zu Fachthemen für geeignete Kommunikationskanäle auf.