Probleme und Lösungen

Das sollten Sie beim Befahren von beengten Räumen beachten

· 2 Min Lesezeit

Es ist dunkel und eng. Frischluft ist Mangelware, und richtig bewegen kann man sich auch nicht. Kurz, die Arbeitssituation ist schwierig. Was kann man aber tun, damit auch in beengten Räumen sicher gearbeitet werden kann?

Sicher arbeiten in beengten Räumen

Enge Tunnel, dunkle Schächte, Silos und Kanäle – bei vielen Menschen erzeugt das natürliches Unbehagen. Dennoch sind auch hier Arbeiten notwendig, zum Beispiel Instandhaltung, Inspektion und Reinigung von Behältern oder engen Räumen. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen ist jedoch sicheres Arbeiten in engen Verhältnissen möglich. Die fachmännische Planung und die gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung der Mitarbeiter für diese Tätigkeiten sind dabei die ideale Absicherung gegen Unfälle und rechtliche Probleme.

Was ist ein beengter Raum?

Im Allgemeinen versteht man darunter Räume, die nur eingeschränkte Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten bieten oder von allen oder überwiegend vielen Seiten umschlossen sind. Diese Räume sind nicht für einen dauerhaften Aufenthalt ausgelegt und besitzen nur eine eingeschränkte Luftzirkulation. Kurz gesagt: Räume, die eine Gefahr für die Gesundheit und/oder Sicherheit bergen können.

Typische Arten von engen Räumen sind zum Beispiel unterirdische Kanäle und Tunnel, Lüftungs- und Aufzugsschächte oder auch Speicherbehälter.

In vier Stufen zum sicheren Arbeiten in beengten Räumen

Gut vorbereitet zu sein, kann Leben retten. Deswegen gilt es, vorab einige Grundregeln zu beachten und wichtige Fragen im Vorhinein abzuklären.

1. Planung und Genehmigung

Eine Risikoeinschätzung gehört zu einer guten Planung dazu und kann Leben retten. Zunächst wird der jeweilige Raum einer der drei Risikostufen (niedriges Risiko, mittleres Risiko, hohes Risiko) zugeordnet.

Wichtige Fragen dazu sind: Gibt es Gefahrstoffe oder Sauerstoffmangel im Behälter? Gibt es Rohre oder Einbauten, auf die geachtet werden muss? Müssen Arbeiten mit elektrischen Betriebsmitteln durchgeführt werden? Wenn ja, kann ausgeschlossen werden, dass brand- oder explosionsgefährliche Stoffe vorhanden sind? Besteht Absturzgefahr? Und sind Rettungs- und Bergungsmöglichkeiten vorbereitet, beziehungsweise ist eine Selbstrettung möglich?

2. Sicherer Einstieg und Ausstieg

Vor dem Einstieg wird noch einmal eine mögliche atmosphärische Gefahr durch Freimessen ermittelt, um sicherzustellen, dass gefahrloses Arbeiten möglich ist. Die Auswahl der richtigen Ausrüstung ist essenziell.

3. Im Inneren arbeiten

Eine kontinuierliche Überwachung der Umgebungsluft ist notwendig, um sicherzustellen, dass sich die Sauerstoff- oder Gefahrstoffkonzentration nicht ändert – und im Fall schnell und richtig reagieren zu können.

4. Rettung

Vor dem Betreten eines engen Raumes ist ein Rettungsplan zu erstellen. Vorrang sollten immer die Selbstrettung und die Rettung ohne Einstieg haben. Eine entsprechende Schulung ist unentbehrlich und sollte einmal jährlich wiederholt werden.


Über den Autor

Bernhard Bär
Haberkorn Experte
Bernhard Bär ist seit 15 Jahren Sortimentsmanager für Arbeitsschutz bei Haberkorn. Er gestaltet und vermarktet das Arbeitsschutz-Sortiment mit Blick auf die Kundenbedürfnisse.